Zulagenverwaltung zur Riesterrente

Um einen Anreiz für die zunehmend notwendiger werdende private Altersvorsorge zu schaffen, wurde im Zuge der Rentenreform im Jahr 2001 die staatlich geförderte Riester-Rente eingeführt. Die Geschäftsprozesse zur Abwicklung der Riester-Verträge und hier insbesondere die Verwaltung der staatlich gewährten Zulagen können als vergleichsweise komplex, aufwändig und fehleranfällig eingestuft werden, weshalb der effizienten informationstechnischen Unterstützung eine große Bedeutung zukommt.


In diesem Kontext stellen sich insbesondere für die Finanzdienstleister eine Reihe interessanter Fragen im Hinblick auf die Eigen- oder Fremdentwicklung von verwendeten Anwendungen, das Outsourcing notwendiger Aktivitäten und die Zufriedenheit mit der gefundenen Lösung.


Vor diesem Hintergrund wurde im zweiten Halbjahr 2010 eine Studie zur IT-Unterstützung in diesem Geschäftsfeld durchgeführt, deren Leitung auf Seiten von focos Herr Prof. Franz Nees und Herr Prof. Dr. Michael Reichhardt übernahmen. Ziel der Studie war es, festzustellen, auf welche Weise die Finanzdienstleister ihre Riester-Geschäftsprozesse abwickeln bzw. wie sie sich dabei unterstützen lassen.


Im ersten Schritt wurde eine Sondierung der aktiven Softwareanbieter zur Abwicklung der Geschäftsprozesse im Zusammenhang mit der Riester-Vorsorge durchgeführt. Die dabei identifizierten Anbieter nahmen allesamt an der Studie teil.


Neben den Einschätzungen der Anbieter zu deren Produkten sollte auch die Zufriedenheit der Nutzer einbezogen werden. Auf Anwenderseite beteiligten sich etwa ein Dutzend Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften, Bausparkassen und Pensionskassen, die nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 5 Millionen Riester-Verträge verwalten und damit eine signifikante Grundgesamtheit darstellen, um ein repräsentatives Studienergebnis zu erzielen.


Als Ergebnis der Studie ließ sich festhalten, dass Finanzdienstleister mit größeren Volumina die Abwicklung der entsprechenden Geschäftsprozesse eher selbst in die Hand nehmen, wohingegen Unternehmen mit kleineren Volumina zum Outsourcing neigen. Eine weitere zentrale Erkenntnis stellte die Tatsache dar, dass sich eine wachsende Bedeutung von Standardsoftware bei der Abwicklung von Riester-Verträgen abzeichnet.


Beim Anwendervotum gaben mehr als 90% der Nutzer an, mit Ihrer Lösung zufrieden oder weitgehend zufrieden zu sein. Lediglich bei der Lizenzpolitik und der Benutzerfreundlichkeit wurde in Einzelfällen Verbesserungspotenzial aufgezeigt.